„Witscheiner Herrenberg“: ein Stück Familiengeschichte geht zu Ende

Der „Witscheiner Herrenberg“ wird bereits in sechster Generation in Folge von unserer Familie gepflegt. Der kleine Weingarten trägt den Status  „Historischer Doppelbesitz“. Mit der Fassreserve „Witscheiner Herrenberg 2017“ präsentieren wir allerdings den vorerst letzten Jahrgang dieses besonderen, auf slowenischem Staatsgebiet gewachsenen Weins.

 

Unser Weingarten am „Witscheiner Herrenberg“ wechselte in weniger als hundert Jahren fünfmal die Nationalität. Erstmals 1919, als die Untersteiermark nach dem ersten Weltkrieg von Österreich abgetrennt wurde. Dank des Status „Historischer Doppelbesitz“ konnte die Riede stets von unserer Familie bewirtschaftet werden. Den „Doppelbesitzern“ war es zudem erlaubt, den Wein als österreichischen Qualitätswein zu keltern. Bis einschließlich der Ernte des Jahrgangs 2017.

 

Herkunft, auch ohne Adresse

Unser Weingarten am „Witscheiner Herrenberg“ liegt heute in Slowenien. Die Erlaubnis, aus den dort wachsenden Trauben österreichischen Wein zu keltern, ist nach dem Jahrgang 2017 verfallen. Da nur österreichischer Qualitätswein seine unmittelbare Herkunft am Etikett führen darf, ist der soeben erschienene „Witscheiner Herrenberg 2017“ der letzte Wein des Hauses, der diesen Namen trägt. Ein Stück Familiengeschichte geht zu Ende. Und eröffnet nunmehr die Option eines Neubeginns.

Dass der Wein nach sechs Generationen seine Herkunftsbezeichnung und damit seinen Namen verliert, macht uns natürlich wehmütig. Damit ist der „Witscheiner Herrenberg“ des Jahrgangs 2017 der letzte seiner Art. Im Jahr 2017 konnten wir auf den 0,34 Hektar Trauben für insgesamt 600 Liter ernten. Die erste Hälfte erschien im Jahr 2019, der Rest durfte eine lange Ausbau- und Reifezeit in unserem Keller genießen. Diese Fassreserve ergibt die letzten Tropfen „Witscheiner Herrenberg 2017“. Genauer gesagt: 400 Flaschen.

 

Countdown für „Witscheiner Herrenberg 2017“

Um den allerletzten Flaschen des „Witscheiner Herrenbergs“ die entsprechende Bedeutung zu verleihen, wurden sie durchnummeriert – von 386 bis 1. Am Etikett ist zu erkennen, um welche Flasche es sich handelt.

Auch weiterhin werden wir die Rebstöcke am Herrenberg mit Hingabe pflegen. Ihre Ernte wird frei von üblichen Normen unter neuem Namen und anderer Aufmachung auftreten. Der Jahrgang 2019 macht den Neu-Anfang.

 

In Zukunft: Weingartenpflege ganz ohne Traktor

Der Neubeginn geht mit weiteren Veränderungen einher: Der geschichtsträchtige Weinberg mit über 50 Jahre alten, von Opa Alois gepflanzten Rebstöcken wird zum Experimentierfeld für naturbelassenen, handwerklichen Weinbau. Wir arbeiten mit biodynamischen Präparaten und verzichten komplett auf den Einsatz von Traktoren, um den Boden dieses extrem steilen Weingartens besonders zu schonen. Das bedeutet, wir holen für den Pflanzenschutz die altbewährte Buckelspritze aus dem Dachboden und mähen nicht nur den Unterstock, sondern den gesamten Bewuchs per Hand.

 

Infos zu Wein und Herkunft / Flaschenfoto

Fassreserve FR, unforciert
Jahrgang, Trinkreife

60 % Steigungen, Südost, Opok

etc.

 

April 2022

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